Precision Aerobatics Katana mini

Zu beziehen bei: www.braeckman.de

 

Der Koenig ist tot...

keiner meiner Flieger hatte mir soviel Vergnuegen bereitet, wie meine Crazy 8. Nachdem sie sich auf meinem Flug-Acker irgendwann beim Trudeln nicht mehr fangen liess (keinerlei Reaktion), musste eine Zweite her. Ich kaufte also das gleiche Modell nochmal und war wieder gluecklich. Der HET-RC Typhoon 15/10 machte sich dann irgendwann mit einem lauten "Plopp" auf den Weg in die grosse, weite Welt und duerfte nun irgendwelchen Feldmaeusen als Anschauungsobjekt dienen. Er wurde aber darauf durch seinen Plettenberger Cousin ersetzt, bis vor einiger Zeit die oben beschriebene Sitiuation wie ein Deja Vue erneut auftauchte:

Ich zog die Crazy 8 auf ca. 200m hoch und liess sie schoen abwaerts trudeln und als ich sie in ca. 50m Hoehe abfangen will - keine Reaktion... Einschlag... Unverstaendnis... Frust... Als ich die Splitter aufsammeln wollte, fiel mir auf, dass ich die Reste des Vorgaengers an der gleichen Stelle zusammengesucht hatte.

...es lebe der Koenig!

Am gleichen Tag wollte ich mir eine dritte Crazy 8 bestellen, als ich nochmal nach anderen Modellen Ausschau hielt und dabei ueber einen Thread beim RC-Network stolperte, mich in die Bilder verliebte und noch am gleichen Tag eine Bestellung abschickte. Motor, Servos, Empfaenger und Regler muessten eigentlich passen, mit den 10zeller-GP1100 wird er nicht hoovern, aber das kann ich sowieso nicht...
Schon 2 Tage spaeter war das Paket da und die Spannung wuchs. Also Karton auf und sich an den einzeln in Plastiktuetchen verpackten Teilen erfreuen. Alle Paeckchen sind einzeln im Karton verklebt, damit Nichts umherpurzelt. Es empfielt sich, das Klebeband mit einem scharfen Messer zu zerschneiden, da man sonst beim Loesen eines der filigranen Teilchen zerbrechen koennte.

Die besagten Plastiktueten scheinen gewichtsmaessig den restlichen Inhalt des Pakets um mehrere Potenzen zu uebersteigen, aber der Flieger ist ja auch mit einem Leergewicht von 370 Gramm angegeben und soll mit unter 700 Gramm in die Luft - Ein Gewicht, dass mein Modell wohl ueberschreiten wird, da ich nicht mal eine passende Waage besitze.

Ein kleiner, dickerer Carbon-Streifen der lose im Karton lag und den ich fuer ein Stueck Abfall hielt, das sich in den Karton verirrt hatte, gab mir allerdings zu denken. Bei der sorgfaeltigen Verpackung verirrt sich kein Abfall!

Naja, schaumermal...


 
 
Die riesigen Querruder fallen beim Auspacken sofort ins Auge und im Vergleich zur Crazy 8 sind die Teile schon um einiges groesser. Das die Crazy 8 bei 20 cm weniger Spannweite ein noch hoeheres Gewicht hatte und trotzdem recht gut flog, laesst die Vorfreude auf den Erstflug noch groesser werden.

Doch vor dem Erstflug muss der Flieger erst einmal zusammengebaut werden und da ich als Rechtshaender mit zwei linken Haenden ausgestattet wurde, muss das mit viel Geduld und reiflicher Ueberlegung passieren.

Zuerst wurde das Fahrwerk vorbereitet und montiert (sieht aus wie auf Stelzen!), und dann war der Tag auch schon fast zuende. Gerade noch Zeit den Motortraeger zusammenzuleimen - mit Holzleim, das haelt gut und macht das Holz nicht so sproede.
Am zweiten Tag machte ich mich dann an die Kabinenhaube und der Befestigung mit Magneten. Da danach noch etwas Zeit war, wurde der Motortraeger noch an den Rumpf geleimt - das muss ja laaaaange trocknen. Am dritten Tag machte ich mich an das Anbringen der Ruder und musste irgendwann entsetzt feststellen, dass der Rumpf so verzogen war, dass das Seitenleitwerk 3 Grad schraeg stand.

Herr Braeckman bot sofort einen Austausch an, was ich auch gerne angenommen haette - nur wollte der Rumpf nicht mehr in den Karton passen. Der Motortraeger streckte immer frech die Nase raus. Die einzige Moeglichkeit waere es, den Motortraeger abzusaegen, was ich allerdings nicht uebers Herz brachte. So fasste ich mir ein solches und eine Heissluft-Pistole und drehte den Rumpf mit ein wenig Geduld und Gewalt wieder zurecht.

Nachdem mir das geglueckt war, wurden die Ruder alle angesetzt und schnell fiel mir auf, dass die Ruderarme des Hitec HS-55 zu kurz sind, um die in der Anleitung vorgegebenen Ausschlaege zu erreichen. Deswegen waren also auf der Braeckman-Seite so huebsche, aber auch suendhaft teure Karbon-Ruderarm-Verlaengerungen. Und wenn wir schon am bestellen sind, dann nehmen wir auch gleich noch einen passenden 2200mA-Akku dazu. Damit kann man dann vielleicht noch hoovern lernen und in den T-Rex passt er ggf. auch :-)

  
Wiederum 3 Tage spaeter hatte ich dann so eine orange-rote Benachrichtigungskarte im Briefkasten - das Paket waere angekommen - nur leider hatte derdiedas DHL-MannIn das Paket nicht dort abgeliefert, wo die Karte es vermuten liess. Nachdem ich bei der dritten DHL-Auslieferungsstelle (in 20 km Entfernung) fuendig wurde, schwor ich mir, nie wieder etwas zu bestellen, wenn per DHL/Post geliefert wird. Die Konkurrenz kommt wenigstens mehrmals (ein Schwur, den ich bereits am naechsten Tag wieder brach ;-)

Am Abend wurden dann die Ruder noch fertig gemacht und alle Einstellungen am Sender vorgenommen, damit am Sonntag dann der Jungfernflug steigen kann.

Da einem schon am Tag zuvor ein kraeftiger und boeiger Wind den Spass verderben wollte, stand ich recht frueh auf und fuhr zum Vereinsflugplatz. Der erste Flug fand aber trotzdem bei recht ungemuetlichem Wind statt, wobei sich die Katana davon nicht gross beeindrucken liess. Sie zauberte mir mein breitestes Grinsen ins Gesicht (ohne Ohren haette ich im Kreis gelaechelt) und der Aerger mit dem Paket war vergessen.

Da die Harrier-aehnliche Landung ein Wenig unsanft ausfiel, war schnell klar, dass das  anfaenglich Raetsel aufgebende Stueck Karbon zur Fahrwerksverstaerkung gedacht war. Es machte aber bei der Landung recht laut "knacks", die Katana hatte ein gebrochenes Bein und ich eine halbe Stunde Reparatur-Arbeit.

Beim zweiten Flug, eine Woche spaeter, war die Kabinenhaube der Meinung, dass die sie haltenden Magneten zu schwach sind und suchte das Weite. Der Rest des Fliegers war daraufhin etwas schwerer zu steuern, liess aber durch den erhoehten Luftwiderstand eine wahrlich perfekte Harrier-Landung zu.

Die Landung des naechsten Fluges war dann nicht mehr so gluecklich, da sich das Fahrwerk unplanmaessig einklappte und die Radschuehe in den Tragflaechen versenkt wurden. Die Reparatur war dann schon etwas groesser...



Mal sehen, ob es wirklich nur an den Radschuhen gelegen hat... Ich warte auf besseres Wetter!
Fazit: Ein gelungenes Fliegerchen, dass sich sehr zahm fliegen laesst, sofern man es kann!