LMH 121 Corona

Monatelang hatte ich auf dem Flugsimulator mit Helikoptern rumgespielt, wenn ich keine Lust mehr hatte, fuer Flaechenflieger zu ueben. Eigentlich war auch immer der Gedanke vorhanden, dass ich erstmal lernen sollte, eine saubere Landung hinzubekommen, aber meine Frau wollte mir eine Freude machen und da nahm ich lieber einen LMH, bevor ich mich wieder schlagen liess :-)

Ein LMH sollte es vor allem sein, weil ich keinen Flug-Lehrer (und im Nachhinein betrachtet auch kein Talent) habe und der Heli somit sehr robust sein musste.

Es macht sich bezahlt: Innerhalb der ersten 3 Wochen habe ich bestimmt 50 Abstuerze fabriziert und hatte ca. 100 Euro Reparaturkosten. Bei einem Praezisionsheli haette es mindestens das Zehnfache gekostet!
Das Wichtigste beim Heli:

1500 Kabelbinder! (Reicht fuer 4 Wochen ;-)

Vorher:

13.5.2004: Die Pakete sind angekommen, und ich war begeistert:
Bei www.wachsmuth.com bestellte ich "einen LMH mit allem, was man so braucht" und bekam ein komplettes Set mit Werkzeug, Kleber, Fett und wirklich allem, was man braucht. Motor und Regler hatten einen Tag Verspaetung, aber den brauchte ich schon, um die Anleitung zu lesen. Mit einem vernuenftigen Antrieb kostet soetwas um die 850 Euro.

Rechts hinten sieht man auch das Hackenberg-Chassis, das ich schon vor dem LMH geordert hatte :-)

Nachher:



Der LMH im Original-Ausbau. Wenn man versucht, den 110er/121er mit 61cm Rotorkreis mit 8 Sub-C-Zellen zu befeuern, wird man schnell merken, dass der Schwerpunkt 10m vor der Nasenspitze sitzt. Der Nachteil ist nur, dass man (ich :-) das als Anfaenger nicht unter Kontrolle bekommt!






Das erste Landekreuz - Kieferrundstab mit Styropor-Kugeln.
Hielt ungefaehr 1 Minute :-(


Tuning - Massnahmen (05.2004):

Hackenberg-Chassis, Kufen, Landegestell und Akkuschacht gibt's bei Dietmar  Hackenberg. Das Heckrohr und die Hauptrotorwelle habe ich von  Christian Wulff
Die Heck-Rotor-Anlenkung besteht aus einem 3,9/2,5mm-CFK-Rohr, in das 2,5mm Gewinde eingeklebt wurden.



Das Hackenberg-Chassis mit Akku-Schacht, CFK-Landegestell und Alu-Kufen.
Eine Investition von ca. 100 Euro, die ich nur empfehlen kann, da sich so der Schwerpunkt die 10m nach hinten bzw. bis unter die Rotorwelle verschieben laesst. Ausserdem sieht es viel geiler aus :-)


Der fertige LMH mit Hackenberg-Chassis und frischen Blaettern.
So sah er aber auch nicht lange aus, denn naechsten Tag brauchte das schoene Chassis schon einiges an Klebstoffen - ich hatte es gut gemeint und unterstuetzend zu den Gummi-Baendern noch Kabelbinder zur Befestigung benutzt. Schwerwiegender Konstruktionsfehler, denn dann zerreisst es das Chassis beim Aufprall. Also nur Gummibaender zwischen Chassis und Akku-Schacht!

Landekreuz V2 - 5,5mm CFK-Rohr mit Styrokugeln - bekommt man auch kaputt :-)







Meine Kabel-Verlegung mag auf Kritik stossen, aber es funktioniert alles ;-)


Fliegen:

Heli-Fliegen ist schwer! Allein auf der Stelle zu schweben ist ungefaehr so schwer, wie einen 50cm langen Stab auf dem Zeigefinger zu balancieren...




Nun gibt's doch noch Bilder, auf denen ich selbst zu sehen bin, aber mein provisorisches Styrodur-Gitarrengurt-Pult musste mal abgelichtet werden. Leider ist fuer die Multiplex Cockpit MM kein Senderpult zu bekommen.

Ausserdem ist es ein Beweis fuer das fotografische Koennen meiner Frau, die es geschafft hat, den Moment zwischen Abheben und Einschlagen zu verewigen...
...und das gleich mehrfach hintereinander :-)

Landekreuz V3 - 5,5mm CFK-Rohr mit Tischtennisbaellen -
rutscht besser, aber die Baelle nutzen auf Asphalt schnell ab.




Resumé nach 3 Wochen:
Ich habe 10 Servo-Getriebe und 3 Rotorblatter geschrottet, das HeRo-Getriebegehaeuse ist angerissen,  der Deckel vom Gyro ist weg, eine Stange vom Landekreuz musste ersetzt werden, das Zentralstueck vom Hauptrotor hat eine Unwucht und ich schaffe es 3 Minuten am Stueck in der Luft zu bleiben und den Heli heil wieder abzusetzen.


Nachdem das Schweben nach 5 Wochen Uebung schon gut klappt, versucht man ja mal etwas neues... Seite-Schweben, Kreisflug und auch mal einen Rundflug (Mitte Juli '04):




Leider fand der Heli nicht, dass ich das besonders gut kann und beschloss, auf dem Weg die 30 Meter abwaerts gut zu beschleunigen...






Der Phoenix (07.2004)


Der obige Schaden wurde mit einem neuen Chassis, einer neuen Hauptrotorwelle und einem neuen Hauptzahnrad behoben. Das Chassis hat inzwischen - nach 2 Jahren extremen Kampf-Schweben - auch einige Blessuren davon getragen hat.

Inzwischen habe ich auch gelernt, dass man den Akku lieber unter dem Landegestell befestigt. Auf diese Weise bleibt es auch bei richtig harten Aufsaetzern heil.

Leider kann ich immer noch nicht anstaendig fliegen, aber die Schaeden beschraenken sich inzwischen auf ausgerenkte Blaetter und ggf. mal einen kleinen Knacks im Chassis. Ich mache aber Fortschritte - in 20 Jahren werde ich vielleicht mal einen Kreis fliegen koennen.


Weitere Tuning - Massnahmen (05.2006):

Es sind inzwischen wieder so viele Teile in leicht desolatem Zustand, dass sie dringend ausgetauscht werden muessen. Beim kleinen HeRo-Kegelrad fehlt ein Zahn, die HeRo-Antriebswelle hat einen Schlag, das Heckrohr ist leicht krumm, die Blaetter sind ausgefranst, das Chassis hat auch schon bessere Zeiten erlebt und da er sowieso gerade fluegellahm ist, braucht er auch keinen Empfaenger...

 Also mal die Ersatzteile geplant:
2006er-Hackenberg-Chassis, Heckzahnriemengetriebe, Aussenlaeufer (Kontronik Kora 10-10) mit Zahnriemenantrieb (1:5) und den MPX "RX-6-SYNTH light" Empfaenger

Mal eben 300 Euro - dafuer bekommt man schon fast einen neuen Heli! Aber der ist dann nicht so unempfindlich und braucht noch teurere Ersatzteile (siehe T-Rex).