Robbe T-Rex 450X / Ark X400

Ein drehzahl-gesteuerter Heli wie der LMH ist bei Wind fuer einen Anfaenger schwer zu fliegen. Bei jeder Windboe baeumt er sich auf oder wird ruckartig runter gedrueckt. Irgendwann hat man davon die Nase voll und wuenscht sich einen Heli mit kollektiver Blattverstellung - halt einen "richtigen" Heli. Der wird dann natuerlich extrem guenstig beim Versand angeboten (129.- Euro) und heisst "Ark X400". Fertig zusammengebaut und  mit LiPo-Akku ist das ein echtes Schnaeppchen und bei dem Preis kann man ja nicht viel verkehrt machen...

Das Objekt der Begierde wird dann auch gleich wieder bestellt, kommt in einem grossen Karton an und...

... die Taumelscheibe sieht aber komisch aus ... ob das so gehoert?

Da werden erstmal die Fachleute im RCLine-Forum gefragt!

Naja, irgendwo musste ja gespart werden, aber warum gerade am Klebstoff und am Sicherungslack? Die ganze Mechanik ist verdammt schwergaengig, macht aber ansonsten einen guten Eindruck.


Schauen wir uns doch nochmal das Konkurrenz-Produkt an! Das heisst T-Rex 450X, steht beim lokalen Modellbau-Shop rum und der will es sogar loswerden!

Da ich nicht so begeistert von der Vorfertigung des X400 war, kam der T-Rex als Bausatz.

Dieser macht einen sehr guten Eindruck, es ist sogar Werkzeug und mehrere Saetze Rotorblaetter (Holz und Kunststoff) dabei.

Beim Aufbau des Helis fallen mir immer mehr Aehnlichkeiten auf. Entweder die stammen aus der gleichen Feder, oder da hat jemand abgekupfert. Dieser Umstand fuehrte nach den ersten Crash-Tests dann auch dazu, dass ich aus beiden Helis das Beste genommen und einen Hybriden daraus gemacht habe.
Fertig aufgebaut  ist der T-Rex viel leichtgaengiger und praeziser, aber das liegt wohl an der Muehe, die ich mir beim Bau gegeben habe.
Das Kunststoff-Chassis ist aber nicht so mein Fall, da mag ich das Alu-Chassis des X400 lieber.

Da beide Helis gleich aufgebaut sind, haben sie natuerlich auch die gleichen Macken, z. B. die Nick-Anlenkung. Diese besteht aus einem 1mm-Stahldraht, der eher verbiegt, als eine Nick-Bewegung zur Folge zu haben. Selbiges gilt beim X400 auch fuer die Heckrotor-Anlenkung, die beim T-Rex als viel stabilerer und exakterer Karbon-Stab ausgelegt ist.

Hier ist dann auch die erste Huerde vor den Flug gesetzt. Man sollte, was ich natuerlich nicht getan habe, alle Anlenkungen und Kugelgelenke so leichtgaengig machen, dass sie gerade fest genug sind, um nicht herunterzufallen oder Spiel zu bekommen. In meinem Fall waren die Kugelgelenke so fest, dass es beim Steuern geknarrt hat. So laesst sich der Heli zwar zum Abheben bewegen, aber an einen gesteuerten Flug ist nicht zu denken.


Da ich mich in diesem Punkt als reichlich lernresistent bewiesen habe, mussten beide Helis sehr viel leiden. Die Weissheit, dass 1 Minute Heli fliegen einen Euro kostet, habe ich auf Sekundentakt umgestellt.
Nachdem ich dann auf die Kunststoffblaetter des T-Rex umgeruestet hatte, weil die anderen Blaetter langsam zu kostspielig und aus zwei staendig defekten Helis einer wurde (auch defekt ;-), beschloss ich, die Versuche aufzugeben und nur noch LMH zu fliegen.

(Auf dem Bild links sieht man schoen den T-Rex-Rotorkopf auf der X400-Taumelscheibe)
In der Flugpause (Frust & Winter) habe ich dann angefangen, diverse Kunststoffteile gegen Alu auszutauschen, um so die Anlenkungen spielfreier zu bekommen. Dies alles half aber herzlich wenig, da es beim Lenken immer noch knarrte.

Als bisher eingefleischter Wildflieger merkte ich jetzt aber auch langsam, dass ich so nicht weiterkomme und dass es Zeit wird, ueber eine Vereinsmitgliedschaft nachzudenken.

Kaum hatte ich mal ein paar Worte mit einem "alten Hasen" gewechselt, wurden mir die Probleme meines Helis bewusst. "Wenn die Anstellwinkel aller Blaetter korrekt eingestellt sind, stimmt auch der Blattlauf. Ich stelle den Heli zuhause ein und auf dem Platz braucht nichts mehr nachgestellt werden." bekam ich als Antwort auf die Frage, wie man denn allein den Blattlauf kontrollieren koennte.

Ich setzte mich also zuhause hin, kramte die Einstellwinkel-Lehre raus und richtete die Paddel und Blaetter damit aus. "Je mehr muehe man sich dabei gibt, desto weniger Vibrationen hat man." Also wirklich exakt arbeiten und immer nochmal die Gegenprobe machen.

Nun hatte mich der Ehrgeiz gepackt und ich fing an, die Kugelgelenke noch nachzuarbeiten. Hier mal mit der Zange ein wenig druecken, dort einmal "a'weng" Praezisionsfett drauf  und noch die Nick-Anlenkung durch ein Karbon-Rohr verstaerken. Als ich dann schliesslich mit dem Heli ins Freie ging und ihn zum ersten Mal hochlaufen liess, passierte ein Wunder: das Ding liess sich lenken, der Spurlauf stimmte und er ueberlebte sogar die Versuchshuepfer!

Also:
Danke Karl!






Und so eingestellt, fliegt er nun schon einige Wochen. Was mich dabei besonders freut: Er ist immer noch ganz, also scheine ich Fortschritte zu machen :-) Und zum Beweis, dass ich ihn auch fliege, ein paar "Luftaufnahmen":